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Smart Farming – Wo stehen wir wirklich?

Oft scheint es, als hätten wir im Smart Farming noch nicht die Fortschritte gemacht, die wir erwarten. Im Auftrag des Sächsischen Landesamts für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) hat die IAK Agrar Consulting GmbH (IAK) das Angebot an teilflächenspezifischen Maisaussaatkarten für Landwirte analysiert und 24 Anbieter identifiziert.

Hier ein Vergleich der Empfehlungen von vier prominenten Anbietern: zwei große Saatgutproduzenten, ein verbreiteter Agrarsoftwareanbieter und ein Ingenieurbüro. 

Die Vorgaben waren für alle gleich:

  • Maissorte
  • Feld
  • Aussaatjahr und Saattermin
  • Körnermais als Nutzungsart
  • Zonierung basierend auf Satellitenkarten
  • Einheitliche Angaben zu Bodenarten, Ackerzahlen und Niederschlagsmengen

Doch das Ergebnis ist aus der Praxisperspektive ernüchternd:

  • Deutliche Unterschiede in der Zonierung
  • Teilweise widersprüchliche Empfehlungen
  • Der Anbieter mit der höchsten Saatdichte empfiehlt 14% mehr Saatgut als der mit der geringsten Dichte

Was bedeutet das für die Praxis?

  1. Landwirte sollten belastbare Evaluierungen der Anbieter fordern. Feldversuche mit statistisch gesicherten Ergebnissen sind essenziell.
  2. Es braucht eine unabhängige Instanz (z.B. einen „Smart Farming TÜV“), die solche Angebote in Praxisfeldversuchen überprüft.
  3. On-farm Research: Landwirte sollten automatisierte Versuche auf ihren Flächen durchführen, um die besten Lösungen für ihren Standort zu ermitteln.

Smart Farming bedeutet mehr als nur "bunte Karten" und "smarte Technik" – es geht auch um durchdachte, praxisnahe und belastbare pflanzenbauliche Konzepte.

Auf dem Feldtag zur “Teilflächenspezifischen Aussaat im Mais” am 05.09.2024 im sächsischen Vierteln bei Fremdiswalde konnten sich Interessierte über den aktuellen Stand des Feldversuchs sowie über Aussaatverfahren und Landtechnik informieren. Organisiert wurde der Feldtag von der IAK und der AgUmenda GmbH im Auftrag des LfULG. Die Veranstaltung stieß auf reges Interesse und zog rund 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Landwirtschaft, Landtechnik, Beratung und Verwaltung an.

Umfangreiche Informationen dazu finden Sie in unserer Feldtags-News und im Feldtagsführer 05.09.2024.

30.10.2024
Inland