Zum Hauptinhalt springen Skip to page footer

Digitale Weinprobe fördert Dialog zu EU-Weinvorschriften

Für einen "Austausch der Sinne" ist eine sensorische Bewertung, die Weinprobe, ein zuverlässiges Instrument, das vor allem auch in Geselligkeit funktioniert. Die Ländervertreter aus Albanien, Bosnien-Herzegowina, Kosovo, Montenegro, Nordmazedonien und Serbien wurden gebeten, jeweils einen Weiß- und einen Rotwein autochthoner, also in der Region heimischer Rebsorten auszuwählen. Die Weine wurden vorab im DLG-Testzentrum einer unabhängigen sensorischen und analytischen Bewertung anhand des deutschen DLG-Testsystems unterzogen. Dieses System wird auch von den deutschen Behörden zur Bewertung von Weinen mit geschützter Ursprungsbezeichnung (g.U.) verwendet.

Ende März fand die eigentliche Online-Verkostung statt, zu der sich ausgewiesene Fachleute und Regierungsvertreter per Videokonferenz zusammenfanden. Unter der Moderation von Herrn Bleile, Vorsitzender mehrerer Weinwettbewerbe, und unter Mitwirkung von Herrn Herrmann, Publikationsdirektor des Magazins "Wein + Markt", und Herrn Seitz, Önologe und Langzeit-Experte der IAK, wurden die zwölf Weine des Westbalkans verkostet. Während der Probe präsentierte jedes Land seine ausgewählten Weine und teilte interessante Hintergrundinformationen über die Rebsorte und die Gründe für die Auswahl mit. Aufgrund des unkonventionellen, interaktiven Charakters der Verkostung war es möglich, die Reihenfolge der Weine während der Probe anzupassen und zu optimieren.

Nach etwa zwei Stunden reger Verkostung einigten sich die Teilnehmer darauf, die im gesamten Westbalkan vorkommende rote Rebsorte Vranac als die vielversprechendste autochthone Sorte künftig gezielt zu fördern. So soll zu einem späteren Zeitpunkt eine spezielle Länder-Vergleichs-Verkostung dieser typischen Sorte durchgeführt werden. Weiterhin möchte man sich der Frage widmen, wie Vranac-Weine im internationalen Kontext künftig gemeinsam positioniert werden können.

20.04.2021
Ausland