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Fachtagung "Landwirtschaft 2045 – Quo vadis?" setzt Impulse für die Zukunft

Am 29.01.2025 fand die Fachtagung “Landwirtschaft 2045 – Quo vadis?" statt. Hochkarätige Expertinnen und Experten diskutierten zentrale Herausforderungen und mögliche Lösungswege für die Landwirtschaft der Zukunft. In Impulsvorträgen wurden verschiedene Perspektiven auf die kommenden Jahrzehnte formuliert.

Leipziger Ökonomische Societät als Initiator – Tradition trifft Zukunft

Die Fachtagung wurde von der Leipziger Ökonomischen Societät organisiert, die sich seit ihrer Gründung vor 260 Jahren der Förderung der Landwirtschaft und des ländlichen Raumes widmet. Nach ihrer Neugründung im Jahr 1990 wird sie sich ab 2025 verstärkt als Thinktank positionieren, um faktenbasierte Impulse für die landwirtschaftliche Entwicklung in Mitteldeutschland zu setzen. Die IAK Agrar Consulting GmbH unterstützt die Societät in ihrer Neuausrichtung und stärkt deren Arbeit durch Fachwissen und Beratung.

Ein Wechsel vollzog sich zudem im Vorstand: Der bisherige Vorstand übergab feierlich den Staffelstab an die neue Doppelspitze Dr. Uwe Bergfeld und René Döbelt. Herzlichen Glückwunsch und viel Erfolg für die zukünftige Ausrichtung!

Wichtige Erkenntnisse der Fachtagung

Prof. Dr. Alfons Balmann – Sektorentwicklung:

  • Veränderung ist unausweichlich: Klimawandel, Digitalisierung und gesellschaftliche Erwartungen erfordern ein radikales Umdenken.
  • Technologie als Gamechanger: KI, Robotik und Biotechnologie werden den Agrarsektor revolutionieren.
  • Zielkonflikte auflösen: Nachhaltigkeit, Tierwohl und Wirtschaftlichkeit müssen harmonisiert statt gegeneinander ausgespielt werden.
  • Demografische Herausforderungen: Arbeitskräftemangel erfordert verstärkte Automatisierung und smarte Migrationsstrategien.
  • Bürokratieabbau als Schlüssel: Digitalisierung muss auch in der Verwaltung spürbare Entlastung bringen.
  • Ehrlichkeit in der Debatte: Eine realistische Bestandsaufnahme und die Offenheit für neue Geschäftsmodelle sind essenziell.

Prof. Dr. Kurt-Jürgen Hülsbergen – Pflanzenbau:

  • Zwischen Klimaresilienz und Effizienz: Landwirtschaft muss produktiv bleiben und gleichzeitig nachhaltiger werden.
  • Technologie allein reicht nicht: Digitalisierung muss praxisnah und wirtschaftlich umsetzbar sein.
  • Boden als zentrales Element: Humusaufbau und Bodenverbesserung sind essenziell für klimaresiliente Anbausysteme.
  • Effizienzsteigerung als Gamechanger: Präzise Stickstoffnutzung und erneuerbare Energiequellen können den Sektor transformieren.
  • Ökolandbau zwischen Chance und Illusion: Produktivitätssteigerung ist nötig, um ökologische Vorteile zu erhalten.
  • Flexible Anbausysteme: Diversifizierung der Fruchtfolgen und verbessertes Wassermanagement sichern die Erträge langfristig.

René Döbelt – Perspektive des landwirtschaftlichen Betriebs:

  • Wachsende Weltbevölkerung – aber wer liefert? Deutschland kann seine Rolle in der globalen Versorgung nur mit klaren politischen Rahmenbedingungen sichern.
  • Versorgungssicherheit als Priorität: Globale Krisen erfordern eine stärkere Fokussierung auf heimische Nahrungsmittelproduktion.
  • Mehrwertprogramme als Zukunftsmodell: Regionale, nachhaltige und zertifizierte Produkte bieten Chancen für die Betriebe.
  • Technologische Revolution: KI, Sensorik und Robotik ermöglichen präzisere, ressourcenschonendere Landwirtschaft.
  • Neue Ernährungsformen: Kultiviertes Fleisch und Fermentationsproteine sind auf dem Vormarsch, aber die Landwirtschaft bleibt unverzichtbar.
  • Strukturwandel als Notwendigkeit: Effizienz, Spezialisierung und Innovation sind Schlüsselfaktoren im globalen Wettbewerb.
  • Landwirtschaft als Hüter der Fläche: Klimaschutz, Biodiversität und Landschaftserhalt müssen sich wirtschaftlich lohnen.
  • Mut zur Innovation: Unternehmerische Bildung und Offenheit für neue Geschäftsmodelle sind entscheidend für den Erfolg.

Die Leipziger Ökonomische Societät hat mit dieser Tagung ein klares Signal gesetzt: Die Landwirtschaft steht vor großen Herausforderungen, doch mit innovativen Ansätzen und einem faktenbasierten Diskurs lassen sich zukunftsfähige Lösungen erarbeiten.

06.02.2025
Inland