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IAK-Herdenmanagerschulung 2025: Gesundheit im Fokus – Potenziale von Mensch und Tier

Tag 1: Theorie – fachlicher Austausch und neue Perspektiven 

Der erste Tag stand ganz im Zeichen von Vorträgen zu verschiedenen Aspekten der Tiergesundheit, Fütterung und des Fütterungscontrollings und schlug dabei auch die Brücke zur Gesundheit des Menschen. Neue Ansätze und Denkanstöße zur Optimierung des Managements von Milchkuhherden wurden vorgestellt und gemeinsam diskutiert.

  • Zur Eröffnung der Veranstaltung sprach Dr. Martin Schneider, Geschäftsführer der IAK Agrar Consulting GmbH, über die umfangreichen Leistungen der IAK in der Inlandsberatung und der internationalen Zusammenarbeit und betonte aktuelle und zukünftige Herausforderungen für Agrarbetriebe.
  • Vorbereiterfütterung und "fresh cows": Prof. Dr. Heiko Scholz von der Hochschule Anhalt University of Applied Sciences erläuterte wissenschaftliche Hintergründe, potenzielle Probleme und Denkansätze zur Fütterung von Milchkühen während der Transitphase. Außerdem bot er interessante Einblicke in die Arbeit der LLG Iden.
  • Dr. Horst Auerbach stellte seine Arbeit bei der International Silage Consultancy vor und erläuterte verschiedene Ansätze zur Beurteilung und Verbesserung von Silagequalitäten.
  • Aylin Rudolph-Lourenco de Aquino, Landwirtschaftliche Unternehmensberaterin der IAK mit Schwerpunkt Personalmanagement und Nachhaltigkeit, beleuchtete aktuelle und wachsende Herausforderungen rund um den Fachkräftemangel in der Landwirtschaft. Sie gab zudem Einblicke in ihre Arbeit zur Gewinnung von Arbeitskräften – auch im internationalen Kontext – für die Mandanten der IAK.
  • Dr. Wolfram Richardt, LKS mbH/LKV Sachsen, stellte das neue Futterbewertungssystem der Gesellschaft für Ernährungsphysiologie vor und sprach über innovative, auf modernsten wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhende Ansätze zur Fütterung von gesunden und leistungsstarken Milchkühen.
  • Nico Klamt, Milchviehspezialberater der IAK, erläuterte Maßnahmen zur Umsetzung von „Tools“ im täglichen praktischen Fütterungscontrolling der milchproduzierenden Betriebe und die damit einhergehende Verbesserung von Leistung und Gesundheit der Milchkuh.
  • Dr. Mandy Schmidt von der TSK Sachsen informierte über die aktuelle Situation der Blauzungenkrankheit (BTV) und der Maul- und Klauenseuche (MKS) in Deutschland und zeigte Maßnahmen zum Schutz der Tierbestände auf.
  • Zum Abschluss des ersten Tages gab Christoph Rothaupt – Landwirt, freier Referent und Betriebsleiter – persönliche Einblicke in seinen Werdegang und seinen Alltag zwischen Landwirtschaft und Familienleben. Offen und eindrucksvoll sprach er über seine Erfahrungen mit Trauer, Tod und Suizidgedanken sowie über seinen eigenen Weg aus Depression und Burnout.

Tag 2: Praxis – Besuch bei der Agrargesellschaft Prießnitz mbH

Am zweiten Tag lag der Fokus auf der praktischen Vertiefung und Umsetzung der Inhalte aus den Vorträgen. Im neu bezogenen, tierwohlgerechten und großzügig gestalteten Kälberstall der Agrargesellschaft Prießnitz mbH gewährte uns Geschäftsführer Dr. Patrick Zier spannende Einblicke in den vielseitig aufgestellten Betrieb. Dieser vereint unter anderem Milchproduktion, Ackerbau, erneuerbare Energien, Schweinemast sowie die Zucht schwerer Warmblutpferde (sächsisch-thüringisch). In drei Gruppen erkundeten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Betrieb:

  • Dr. Patrick Zier zeigte beim Rundgang durch den auf höchstes Tierwohl ausgerichteten Milchkuhstall Abtlöbnitz die Arbeit mit moderner automatischer Melktechnik. Dabei sprach er auch über die aktuellen Probleme in der Milchproduktion sowie seine Arbeit mit einem jungen, motivierten Team.
  • Tierproduktionsleiterin Nancy Hunka demonstrierte die Nutzung einer Schüttelbox zur Beurteilung und Optimierung von Milchkuhrationen hinsichtlich der Mischgenauigkeit, Selektionsfähigkeit und physiologischen Zusammensetzung.
  • Nico Klamt zeigte, wie Trockensubstanzgehalte in Grundfuttermitteln bestimmt werden können, was gesundheitliche und ökonomische Vorteile für die Milchkuhhaltung mit sich bringt. Dann wurden in der Gruppe Futtermittel beurteilt sowie Trockensubstanzgehalte sensorisch geschätzt und geprüft mittels moderner Nahinfrarottechnik (NIR-Sensor) und dem Vergleich mit Proben anderer Prüfmethoden. Im Stall der Trockensteher wurden die praktische Beurteilung des Body Condition Score (BCS) und die Einschätzung gesundheitlicher Aspekte in der Milchkuhhaltung gemeinsam durchgeführt. 

Nico Klamt und Dr. Patrick Zier beendeten die Veranstaltung mit einem herzlichen Dank an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie an die Referentinnen und Referenten. Besonders hervorgehoben wurde das große Engagement der Teilnehmerinnen und Teilnehmer und ihre Leidenschaft für die verantwortungsvolle Arbeit als Geschäftsführer, Bereichsleiter und Herdenmanager in milchproduzierenden Betrieben. Auch die vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verdienen große Anerkennung – gerade im Umgang mit aktuellen und zukünftigen Herausforderungen der Branche.

Fazit

Wir blicken auf zwei intensive Tage mit wertvollen Einblicken und lebendigem Austausch zurück – und freuen uns besonders über das positive Feedback der Teilnehmerinnen und Teilnehmer und das große Interesse an der Veranstaltung. Die Herdenmanagerschulung hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig der Austausch zwischen Praxis, Wissenschaft und Beratung ist. Sie hat zahlreiche Impulse geliefert und den Dialog weiter gestärkt – ein wichtiger Schritt, um gemeinsam die Herausforderungen der Zukunft anzugehen. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen im kommenden Jahr!

10.04.2025
Inland