Landwirtschaftliche Innovationen in Argentinien
Dr. Martin Schneider, Geschäftsführer der IAK Agrar Consulting GmbH, konnte sich vergangene Woche vor Ort über Innovationen in der argentinischen Landwirtschaft informieren. Im Rahmen des vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) geförderten und von der IAK durchgeführten Projekts “Deutsch-Argentinischer Fachdialog zu Innovationen für eine klima- und umweltfreundliche Landwirtschaft” reiste er nach Córdoba. Gemeinsam mit Projektleiter Marnix Doorn, Projektkollege Edgard Ramirez und Dr. Christoph Neitzel, Referent für Landwirtschaft und Ernährung an den Deutschen Botschaften in Argentinien, Chile, Paraguay und Uruguay, absolvierte er ein vielfältiges Reiseprogramm:
- Beim 3. Internationalen Maiskongress in Córdoba mit 4.000 Teilnehmenden hielt Dr. Schneider einen Vortrag über den Status der Digitalisierung in der deutschen Landwirtschaft. In einem anschließenden Panel wurden die Umsetzung nachhaltiger landwirtschaftlicher Praktiken, die Relevanz von AgTech-Ökosystemen und deutsche Initiativen in der landwirtschaftlichen Digitalisierung diskutiert.
- In der nationalen Versuchsstation INTA in Manfredi arbeitet der Fachdialog derzeit an einem Vorhaben zum nachhaltigen digitalen Pflanzenbau unter argentinischen Bedingungen. Die erfassten Daten sollen mit Versuchsdaten aus Deutschland verglichen werden, um bilateral voneinander zu lernen und neue Bewirtschaftungsstrategien schneller in der Praxis einzuführen.
- Dr. Schneider besuchte auch den Landtechnikhersteller CLAAS, der seit 24 Jahren in Argentinien tätig ist und in Oncativo ein Werk mit Endmontagelinie für Mähdrescher und Feldhäcksler betreibt. CLAAS ist in Argentinien Marktführer bei Feldhäckslern. Die Mähdrescher laufen dort aufgrund teilweise zweier Ernten im Jahr etwa 2.000 Stunden, mehr als doppelt so lange wie in Deutschland.
- Bei einem Treffen mit den örtlichen Behörden, genauer gesagt mit Marcos Blanda, Minister für Landwirtschaft und natürliche Ressourcen, und Marcelo Calle, Minister für Viehzucht, vom Ministerium für Agrobioindustrie von Córdoba, wurden die nächsten Arbeitsschwerpunkte zur Stärkung der Zusammenarbeit im Projekt mit der Provinz skizziert.
- Ein weiterer Programmpunkt war der Besuch eines Landwirtschaftsbetriebs mit Feedlot, wo Absetzer mit Luzerneheu und Mais bis zur Schlachtreife gemästet werden.
Die argentinische Landwirtschaft hat in den vergangenen Jahren unter extremer Trockenheit und höheren Temperaturen gelitten, was viele Betriebe wirtschaftlich geschwächt hat. Die enorme Inflation sowie Exportsteuern auf Agrarprodukte erschweren das Leben der Erzeuger zusätzlich.
Die IAK freut sich auf die weitere Zusammenarbeit im Projekt und auf das gemeinsame Lernen zu Innovationen in den verschiedenen Produktionssystemen in Argentinien und Deutschland.