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SFI-Projekt startet in zweite Phase: Weichenstellung für nachhaltige Waldbewirtschaftung in der Ukraine

Am 10.04.2025 hat sich die Projektsteuerungsgruppe (PSG) des Projekts „Förderung der multifunktionalen nachhaltigen Waldbewirtschaftungsplanung und -umsetzung in der Ukraine (SFI)“ zu ihrer ersten Sitzung in Kyjiw, Ukraine, getroffen. Das Vorhaben wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert und vom Konsortium IAK Agrar Consulting GmbH (Federführer) und unique land use GmbH durchgeführt.

Im Vorfeld der PSG-Sitzung fanden mehrere vorbereitende Gespräche statt – u.a. im ukrainischen Umweltministerium mit dem stellvertretenden Minister Oleksandr Semenets, mit Viktor Smal, dem Leiter der Staatlichen Agentur für Waldressourcen der Ukraine, sowie mit Vertreterinnen und Vertretern der FAO, der EU und des Umweltausschusses der Werchowna Rada, darunter dessen Vorsitzender Oleh Bondarenko. Auch die Weltbank war als regelmäßiger Projektpartner eingebunden und brachte ihre umfangreiche Expertise in den Bereichen nachhaltige Forstwirtschaft und Reformbegleitung in der Ukraine ein.

An der Sitzung nahmen u.a. Dr. Thomas Baldauf, Referatsleiter für Europäische und Internationale Waldpolitik im BMEL (Referat 514), sowie Anatolii Borsiuk, leitender Spezialist der Abteilung für Schutz und Wiederherstellung von Waldressourcen im ukrainischen Umweltministerium, teil. Ebenso waren Vertreterinnen und Vertreter der Staatlichen Agentur für Waldressourcen der Ukraine als Projektpartner des SFI anwesend. Für die GFA Consulting Group GmbH war Christian Aschenbach vor Ort. Auch die Forest Policy Advisory Group (FPAG), ein vom SFI initiiertes Expertengremium mit Fachleuten aus dem In- und Ausland, war vertreten.

Im Mittelpunkt standen die Ergebnisse der viermonatigen Vorbereitungsphase sowie die Festlegung zentraler Schwerpunkte für die kommenden zweieinhalb Jahre. Zu Beginn sprach die FPAG Empfehlungen aus, wie die fachlichen Aktivitäten gezielt weiterentwickelt werden können, um die Projektziele noch wirkungsvoller zu erreichen. In den nächsten Jahren sollen dabei vor allem folgende Maßnahmen im Fokus stehen:

  • Durchführung einer weiteren Nationalen Waldinventur unter Einsatz moderner Fernerkundungstechnologien (Remote Sensing)
  • Förderung einer multifunktionalen Waldbewirtschaftung und Einführung naturnaher Forstwirtschaftskonzepte (Close-to-Nature Forestry)
  • Begleitung der EU-Assoziierung durch die Anpassung und Weiterentwicklung der waldwirtschaftlichen Gesetzgebung in der Ukraine

Die geplante Waldinventur baut auf den Ergebnissen der ersten landesweiten, fernerkundungsbasierten Erhebung auf, die in der vorhergehenden Projektphase erfolgreich abgeschlossen wurde und umfassende Daten zu Waldfläche und Holzvorräten geliefert hat.

Den Abschluss der PSG-Sitzung bildete eine Exkursion zum Forstbetrieb Teteriv nahe Kyjiw. Das Gebiet war 2022 auf rund 2.500 ha von Kampfhandlungen betroffen. Der Leiter des Betriebs, Herr Fedorenko, präsentierte die naturnahen Wiederaufbaumaßnahmen und zeigte die Potenziale des ukrainischen Waldumbaus auf – v.a. vor dem Hintergrund sinkender Grundwasserstände.

16.04.2025
Ausland