Stärkung regionaler Kapazitäten für den ökologischen Landbau in Südosteuropa
2025 wurden im Rahmen des Agrarpolitischen Dialogs (APD) Deutschland – Südosteuropa mehrere Initiativen erfolgreich umgesetzt, um den Ökolandbau in der Region voranzubringen und institutionelle Kapazitäten und Multiplikatoren zu stärken. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) gefördert und von der Regional Rural Development Standing Working Group (SWG) of South Eastern Europe (Projektdurchführer vor Ort) und der IAK Agrar Consulting GmbH (internationaler Consultingbeitrag) umgesetzt.
Im September 2025 wurden drei Trainingsmodule zum Ökolandbau durchgeführt. Ziel war, Inspektorinnen und Inspektoren sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zuständiger Behörden bei der wirksamen Umsetzung der EU-Öko-Verordnung (EU) 2018/848 zu unterstützen. Jedes Modul verzeichnete rund 300 aktive Teilnehmende aus der gesamten Region Südosteuropa.
Behandelt wurden Themen wie der Übergang von der bisherigen Verordnung, Prüf- und Kontrollverfahren, Importkontrollen sowie Best-Practice-Beispiele aus EU-Mitgliedstaaten und Beitrittskandidaten. Die Trainingsreihe wurde von Farzaneh Mahdipour, Generalsekretärin der EOCC und Trainerin der IQS Group, gemeinsam mit Toralf Richter (FiBL), Key Expert des APD, geleitet. Durch die enge Zusammenarbeit beider konnte ein hoher Praxisbezug gewährleistet und die aktive Beteiligung der Teilnehmenden gefördert werden.
Zum Abschluss hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, einen Online-Wissenstest zu absolvieren und ein Zertifikat zu erhalten. Das durchweg positive Feedback unterstrich die hohe Relevanz der Schulungen und die wachsende Bedeutung einer harmonisierten Umsetzung der EU-Öko-Verordnung in der Region.
An diese Dynamik anknüpfend fand vom 5.-10.10.2025 die von Sigrid Alexander (Trainer) und Toralf Richter (Key Expert APD) umgesetzte Organic Advanced School in Shkodra, Albanien, statt. Junge Fachkräfte, Landwirtinnen und Landwirte, Forscherinnen und Forscher sowie Vertreterinnen und Vertreter von Institutionen aus den sechs Westbalkanländern Albanien, Bosnien-Herzegowina, Kosovo, Montenegro, Nordmazedonien und Serbien sowie der Republik Moldau kamen zu einer intensiven Woche des Lernens, des Austauschs und der Zusammenarbeit zusammen.
In Vorträgen, Gruppenarbeiten und Exkursionen zu ökologischen Betrieben und Verarbeitungsunternehmen vertieften sie ihr Wissen zu ökologischer Produktion, Zertifizierungsstandards und Marktchancen. Die Woche endete mit der Präsentation von Projektideen, Networking-Aktivitäten und der Verleihung von Teilnahmezertifikaten. Die Veranstaltung stärkte den regionalen Dialog und leistete einen wichtigen Beitrag zum Kapazitätsaufbau im ökologischen Landbau – ein bedeutender Schritt für nachhaltige Entwicklung und regionale Zusammenarbeit in Südosteuropa.