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Studienreise Wein im APD Deutschland – Westbalkan

Für die regionale Facharbeitsgruppe Wein im APD Deutschland – Westbalkan hatte die IAK Agrar Consulting GmbH (IAK) vom 19.-24.3.2023 eine Fachinformationsfahrt nach Deutschland organisiert. Der APD wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert und von der Regional Rural Development Standing Working Group (SWG) of South Eastern Europe und der IAK durchgeführt.

Zur Arbeitsgruppe gehören Vertreterinnen und Vertreter der zuständigen Ministerien der sechs Westbalkan-Länder – Albanien, Bosnien-Herzegowina, Kosovo, Montenegro, Nordmazedonien und Serbien – sowie deren fachliche Beraterinnen und Berater aus Universitäten und Forschungsinstitutionen des jeweiligen Landes. Von der IAK haben die Internationale Koordinatorin des Projekts und die Projektmanagerin die Gruppe begleitet, außerdem war der IAK Key Expert für Wein dabei.

Erste Reisestation war die ProWein 2023 in Düsseldorf, die international größte Fachmesse der Weinwelt mit Fachbesucherinnen und -besuchern aus 141 Ländern und 6.000 Ausstellerinnen und Ausstellern aus 61 Ländern – darunter auch einige aus den im Projekt vertretenen Ländern. Für nächstes Jahr ist ein SWG-Gemeinschaftsstand für alle sechs Westbalkan-Länder geplant.

Danach ging es weiter nach Bonn zum BMEL, wo die 11. Sitzung der regionalen Facharbeitsgruppe Wein stattfand. Zuerst berichtete BMEL-Referent Lutz van Elk, der seit 2018 die Arbeitsgruppe begleitet, von den neuesten Entwicklungen des Weinrechts der EU und Neuigkeiten der International Organisation of Vine and Wine (OIV). Außerdem stellte jedes Land den Stand der Entwicklungen seit dem letzten Treffen und die thematischen Prioritäten für 2023 vor. Key Expert Berthold Seitz sprach über die bald startende Auslieferung der Pilzwiderstandsfähigen Rebsorten (PIWIs) in die Westbalkan-Länder und die dortigen Versuchsparzellen. Danach hielt Prof. Gergery Szolnoki von der Hochschule Geisenheim University einen Vortrag zum nachhaltigen Weintourismus – ein Thema, dass die Westbalkan-Länder sehr interessiert, da sie vor Ort touristische Weinrouten unter Einbeziehung der lokalen Winzer ausbauen wollen.

An Tag 4 reiste die Delegation am UNESCO Weltkulturerbe Mittelrhein entlang nach Bacharach, zur Weinverkostung bei einem Pionier des Öko-Weinbaus. Außerdem lernten die Teilnehmenden mehrere lokale Betriebe kennen, z.B. einen großen Entalkoholisierungsbetrieb für Wein, in dem sie viel über die Produktionstechnik und die rechtlichen Fragen des entalkoholisierten Weins erfuhren, und eine große Sektkellerei. Beim Besuch des Forschungsprojekts VitiVoltaic der Hochschule Geisenheim University ging es um den Einsatz von Solarpanelen auf der Rebfläche und die Frage, wie gut Weinanbau und erneuerbare Energien kombiniert und ob Reben z.B. dadurch gleichzeitig vor negativen Witterungseinflüssen geschützt werden können.

Abends ging es dann noch auf die andere Rheinseite ins Weinanbaugebiet Rheinhessen zu einem Familienbetrieb, der Pfropfreben von höchster Qualität durch die Verwendung eigener Unterlagen und Edelreiser veredelt. Sehr interessant für alle Teilnehmenden war, hier wie auch in anderen Betrieben vorher neben Fachwissen auch individuelle Strategien zum Thema Generationswechsel zu besprechen.

30.03.2023
Ausland