Zum Hauptinhalt springen Skip to page footer

16. GFFA 2024: Großes Interesse am IAK-Stand auf dem Innovationsforum

Als internationale Konferenz des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) zu agrar- und ernährungspolitischen Fragen findet das Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) jedes Jahr im Vorfeld der Internationalen Grünen Woche in Berlin statt – in diesem Jahr vom 17.-20.01.2024 zum Thema "Ernährungssysteme der Zukunft: Gemeinsam für eine Welt ohne Hunger". Ca. 2.000 internationale Gäste tauschten sich in 16 Expert Panels, 2 High Level Panels und einer High Level Debate sowie dem Innovationsforum mit 25 Ausstellern über die Ernährungssysteme der Zukunft und eine engere Zusammenarbeit auf globaler Ebene aus.

Am letzten Tag des GFFA fand wie jedes Jahr die internationale Agrarministerkonferenz statt, an der unter Vorsitz von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir 60 Agrarministerinnen und Agrarminister über die Entwicklung hin zu nachhaltigen und widerstandsfähigen Landwirtschafts- und Ernährungssystemen diskutierten. In ihrer Abschlusserklärung betonten sie, dass nur so das Recht auf angemessene Nahrung für alle Menschen umgesetzt werden kann.

IAK-Stand auf dem Innovationsforum

Auf unserem Stand haben wir diesmal den Innovationsdialog (ITD) zur Einführung von Wasserlinsen als ökologische und pflanzenbasierte Proteinalternative in Brasilien präsentiert, ein Projekt, dass wir im Auftrag des BMEL und der GFA Consulting Group GmbH (GFA) bis Ende 2023 durchgeführt haben. Ziel war, die vor einigen Jahren als Proteinlieferant, vor allem in Futtermitteln, und Ergänzung zu Soja wiederentdeckte Wasserlinse als alternative Einkommensquelle für die kleinbäuerliche Produktion zu etablieren, und zwar auch in nicht landwirtschaftlichen Gunstlagen, die bereits stark vom Klimawandel betroffen sind. Der semi-aride Nordosten Brasiliens eignet sich gut für den Anbau der Wasserlinse. Im Rahmen des ITD wurden hier z.B. Fischteiche eingerichtet und die Wasserlinse als Eiweißquelle für die Fischfütterung einführt. Kleinbäuerinnen und -bauern wurden technisch beraten und wissenschaftlich begleitet. Die noch relativ neue Wertschöpfungskette der Wasserlinse in Brasilien muss nun weiter erforscht werden. Zukünftig soll sie komplett in kleinbäuerlicher Hand bleiben, um auch die lokale und regionale Ernährungssituation durch Diversifizierung zu verbessern.

Das Interesse an der IAK und am Wasserlinsen-Projekt war groß – gemeinsam mit dem Team des von der IAK Agrar Consulting GmbH (IAK) im Auftrag von BMEL und GFA durchgeführten Deutsch-Brasilianischen Agrarpolitischen Dialogs (APD Brasilien) und unserem Experten PD Dr. Klaus-Jürgen Appenroth von der Universität Jena durften wir zahlreiche Besucherinnen und Besucher an unserem Stand begrüßen, darunter hochrangige Persönlichkeiten wie Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir, den brasilianischen Minister für Agrarentwicklung Paulo Teixeira und den uruguayischen Landwirtschaftsminister Fernando Mattos Costa.

Expert Panel "Südamerikas Herausforderungen und Chancen für die Etablierung resilienter Lieferketten"

Marnix Doorn, Projektleiter im von der IAK durchgeführten Deutsch-Argentinischen Fachdialog zu Innovationen für eine klima- und umweltfreundliche Landwirtschaft moderierte die Veranstaltung, in der er mit vier Podiumsteilnehmenden intensiv über Lösungsansätze diskutierte. Isabel M. Lizaso, Mitglied des Lenkungsausschusses von Aapresid in Argentinien, betonte wie wichtig es ist, die Produktivität in der Landwirtschaft zu steigern, ohne die negativen Auswirkungen der Bodenbearbeitung zu verstärken. Dr. Jorge Sellare, Agrarökonom an der Universität Wageningen, sprach über effiziente Möglichkeiten, der Abholzung der Tropenwälder entgegenzuwirken. Hendrik Schulze-Düllo, Senior Market Researcher bei CLAAS, wiederum zeigte auf, wie technische Innovationen wie z.B. die Digitalisierung für den Ausbau nachhaltiger Lebensmittelsysteme eingesetzt werden. Und nicht zuletzt wies Ana Carolina Zimmermann, eine junge Landwirtin aus Brasilien, darauf hin, dass die Landwirtinnen und -wirte in die Gespräche einbezogen werden müssen.

Politischer Kick-off des Agrarpolitischen Dialogs zwischen der Afrikanischen Union und Deutschland zur Stärkung der Resilienz von Ernährungssystemen in Afrika (APD AU)

Am 20.01.2024 fand der politische Kick-off des APD AU mit Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir, Josefa Sacko, Kommissarin für Landwirtschaft der Afrikanischen Union, sowie Vertreterinnen und Vertretern des BMEL, der GFA und des Projektteams statt.

Das Projekt ist der erste vom BMEL geförderte Agrarpolitische Dialog auf dem afrikanischen Kontinent. Ziel ist, die Agrar- und Ernährungssysteme zu transformieren und zu stärken, um sie widerstandsfähiger gegen Krisen und zugleich klimafreundlicher zu machen. Der APD soll zudem eine Plattform bieten für den gemeinsamen Austausch von Wissen, Erfahrungen, Technologien und Fähigkeiten in Bereichen von gegenseitigem Interesse. Das Projekt wird durchgeführt von der IAK als Federführer im Konsortium mit der Andreas Hermes Akademie (AHA) und dem Food, Agriculture and Natural Resources Policy Analysis Network (FANRPAN).

Herr Özdemir und Frau Sacko hoben bei diesem Treffen die politische Wichtigkeit des neuen Projekts hervor: Nur gemeinsam können beide Regionen die Agrar- und Ernährungssysteme transformieren. Scheitert die eine, wird auch die andere scheitern.

International Consulting der IAK

Das GFFA ist ein wichtiger Termin im Jahreskalender der Abteilung für Internationale Zusammenarbeit der IAK Agrar Consulting GmbH (IAK). Fokus der Arbeit diese Abteilung ist die Schaffung besserer Lebensgrundlagen für alle durch nachhaltige Agrar- und Ernährungssysteme. Dafür arbeiten wir im Auftrag von nationalen und internationalen Geberorganisationen, wie dem BMEL, der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), der Weltbank, der Europäischen Union und der FAO (Food and Agriculture Organization of the United Nations). Inhaltliche Schwerpunkte unserer breit gefächerten Projekte sind Agrarpolitik, Ernährungssicherung, Biodiversität, Landwirtschaft und Klimawandel, Digitalisierung, Entwicklung des ländlichen Raums, Agrarhandel etc.

Zurzeit setzt die Auslandsabteilung der IAK Projekte in 25 Ländern um – mehr dazu in unseren Referenzen.

25.01.2024
Ausland