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Innovationsdialog zur Einführung von Wasserlinsen als ökologische und pflanzenbasierte Proteinalternative in Brasilien

Laufzeit:
06/2023 - 12/2023
Auftraggeber:
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und GFA Consulting Group GmbH
Typ:
Ausland
Budget:
152.465 Euro
Typ Auftraggeber:
Öffentlich
Regionen:
Brasilien

Ausgangssituation des Projekts:

  • Die weltweit dominierenden Anbau- und Produktionsmethoden zur Gewinnung von tierischem und pflanzlichem Eiweiß sind nicht nachhaltig.
  • Der Anbau von Commodities (z.B. Soja) hat in der Vergangenheit u.a. zu einer starken Entwaldung in Amazonien geführt.
  • Kleine und mittlere bäuerliche Landwirtschaften im Nordosten Brasilien spielen beim Anbau von Commodities eine untergeordnete Rolle, sind aber stark vom Klimawandel betroffen und müssen zunehmend ihre Farmen aufgeben.

Projektinhalt:

Die Wasserlinse wird seit Jahrtausenden zur Proteingewinnung genutzt, geriet aber zwischenzeitlich in Vergessenheit. Vor einigen Jahren wurde sie als Proteinlieferant, vor allem in Futtermitteln, und Ergänzung zu Soja wiederentdeckt. Dies macht sie ideal für die kleinbäuerliche Produktion auch in nicht landwirtschaftlichen Gunstlagen, die bereits stark vom Klimawandel betroffen sind. So kann den dort wirtschaftenden Bäuerinnen und Bauern mit der Wasserlinse eine alternative Einkommensquelle geboten werden.

Der semi-aride Nordosten Brasiliens eignet sich gut für den Anbau der Wasserlinse: Die hohe Sonneneinstrahlung garantiert hohe Produktivitätsraten. Gegenüber dem oft hohen Salzgehalt des Grundwassers in dieser Region ist die Wasserlinse zudem relativ tolerant. Im Rahmen des Innovations- und Transformationsdialogs (ITD) werden hier z.B. kleinbäuerliche Fischteiche eingerichtet und die Wasserlinse als Eiweißquelle für die Fischfütterung einführt. Außerdem werden die Kleinbäuerinnen und -bauern technisch beraten und wissenschaftlich begleitet.

Der ITD Wasserlinse verbindet den entwicklungspolitischen Ansatz der ländlichen Armutsbekämpfung mit einer ökologisch und klimatisch sinnvollen Erweiterung der Erzeugung pflanzlicher Proteine. Die Wertschöpfungskette der Wasserlinse ist in Brasilien eine relativ neue Wertschöpfungskette: Produktion und Nutzung als Futtermittel müssen weiter erforscht werden. Darüber hinaus ist vorgesehen, dass die gesamte Wertschöpfungskette in kleinbäuerlicher Hand bleibt, indem nicht nur die primäre Produktion erweitert, sondern auch die Veredlung und die Vermarktung unterstützt werden. So wird auch die lokale und regionale Ernährungssituation durch Diversifizierung verbessert.

Durchführer:

Das Projekt wird von der IAK Agrar Consulting GmbH durchgeführt. Vor Ort arbeitet die IAK mit dem pernambukanischen Agrarforschungsinstitut IPA und der örtlichen Stadtverwaltung von Mirandiba zusammen.